Die Bundesvereinigung würdigt Herrn Peschers für sein außergewöhnliches Engagement und seine Verdienste um die Bibliotheksarbeit im Justizvollzug.
In der Begründung der Jury heißt es „Gerhard Peschers Anliegen ist es, auch Menschen in Gefängnissen dabei zu
berücksichtigen und auch ihnen den Zugang zu gewähren. Mehr als 30 Jahre hat sich Gerhard Peschers um die Entwicklung von Gefängnisbibliotheken verdient gemacht. Seine tiefe Überzeugung, dass gerade
Menschen hinter Gittern Bibliotheken benötigen, hat er sowohl in der Fachstelle Bibliothekswesen im Justizvollzug Westfalen-Lippe als auch in seinem ehrenamtlichen Engagement als Vorsitzender des Fördervereins Gefangenenbüchereien sowie im
internationalen Austausch über die Sektion der IFLA Library Services to People with Special Needs kontinuierlich vertreten und entwickelt. Dabei hat er sowohl die Gefangenenbibliothek Münster 2007 zur Auszeichnung ‚Bibliothek des Jahres‘ gebracht und den Förderverein Gefangenenbüchereien initiiert und geleitet als auch mit großen Projekten auf nationaler und internationaler Ebene für die wichtige Arbeit dieser Bibliotheken geworben.“
Die Preisverleihung fand am 21. September 2024 um 14:00 Uhr im Erbdrostenhof in Münster statt. Die Laudatio hielt Barbara Lison, ehemalige Leiterin der Stadtbibliothek Bremen sowie ehemalige IFLA-Präsidentin.
Carsten Theumer ist Bildhauer, Medailleur und Münzgestalter aus Halle. Er hat sein Studium an der Hochschule für Kunst und Design Burg Giebichenstein Halle absolviert und wurde dort in der Fachklasse Plastik bei Bernd Göbel ausgebildet. Seit 1991 ist er wissenschaftlich-künstlerischer Mitarbeiter der Hochschule und er ist seit vielen Jahren als freischaffender Bildhauer in Höhnstedt bei Halle tätig. Er beteiligt sich an nationalen und internationalen Ausstellungen und wurde im In- und Ausland mit Preisen ausgezeichnet.
Bei der Karl-Preusker-Medaille handelt es sich um einen Bronzeguss, der die Bedeutung Preuskers für das Bibliothekswesen in seiner klassischen Ausprägung bis hin zur modernen Informationsvermittlung darstellt.
Der Künstler lässt Karl Benjamin Preusker gleichsam in die Zukunft blicken. Der Mensch erscheint in seiner Vielfalt als kommunizierendes Wesen. Bibliotheken bieten „Information für alle“ an, wie es in der Braille-Schrift heißt.
Foto: 2021 / Carsten Theumer
Foto: 2021 / Carsten Theumer
Foto: 2021 / BID
Foto: 2021 / BID
Foto: 2021 / BID
Volksbildung war dem sächsischen Beamten und Bildungsreformer zeitlebens ein wichtiges Anliegen, da er schon früh aus eigenem Erleben die Bedeutung von Büchern als Schlüssel zur Welt erkannt hatte.
Am 24. Oktober 1828 gründete er im sächsischen Großenhain eine Schulbibliothek, aus der wenig später die erste öffentliche Bibliothek in Deutschland hervorging.
Ausgezeichnet wird laut Statut „eine Person oder Institution […], die den Kultur- und Bildungsauftrag des Bibliothekswesens fördert und unterstützt.“
Vorschlagsberechtigt sind die BID-Vorstandsmitglieder sowie die Jurymitglieder. Von 1996 bis 2009 wurde die Karl-Preusker-Medaille von der Deutschen Literaturkonferenz e.V. verliehen.
„Von allen Welten, die der Mensch erschaffen hat, ist die der Bücher die Gewaltigste.“