Prof. Dr. Ulrich Pöschl, Direktor am Max-Planck-Institut für Chemie in Mainz, stellte zu Beginn seiner Laudatio eine Parallele her zwischen dem Namensgeber der Medaille, Karl Benjamin Preusker, der als Pionier des Bibliothekswesens bereits vor knapp 200 Jahren Wissen und Bildung einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich machen wollte, und der Allianz der Wissenschaftsorganisationen, die heutzutage den freien Zugang zu wissenschaftlicher Information befördern möchte, was letztendlich auch dem gesamtgesellschaftlichen Wohlergehen diene.
Foto: 2018 / Katrin Neuhauser
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Der Laudator, der sich selbst seit vielen Jahren für Open Access engagiert, skizzierte die Entwicklung der Open Access Bewegung seit der Berliner Erklärung von 2003 bis hin zur OA2020 Initiative, für die auf nationaler Ebene ebenfalls die Schwerpunktinitiative der Allianz verantwortlich ist. Dabei gehe es u. a. um Nachhaltigkeit, Nutzbarkeit, Effizienz und Kostentransparenz von Publikationsinfrastrukturen. Die subskriptionsbasierten Zugangsmodelle der Verlage müssten umgestellt werden auf Open Access Modelle in einem offenen und wissenschaftsgerechten Publikationsdienstleistungsmarkt. Ziel der aktuellen DEAL-Verhandlungen sei es daher, diese Transformation durch sog. „Publish & Read“-Vereinbarungen möglichst kostenneutral zu gestalten.
Professor Pöschl zeigte sich überzeugt, dass Professor Hippler und sein Team auch weiterhin entschlossen für die Interessen der Wissenschaft und damit auch der Öffentlichkeit eintreten werden.
Auch für die Entscheidung der Jury, so BID-Präsident Dr. Heinz-Jürgen Lorenzen bei der Übergabe der Medaille, habe das Engagement der Allianz beim Abschluss bundesweiter Lizenzverträge für das gesamte Portfolio elektronischer Zeitschriften im Projekt DEAL eine wichtige Rolle gespielt. Dieses Engagement sei vor allem der Initiative und dem ambitionierten Verhandeln Professor Hipplers zu verdanken, der die Medaille zu Recht für die Allianz entgegen nehme.
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Professor Hippler bedankte sich im Namen der Allianz für die Auszeichnung und wies in seiner Rede auf den tiefgreifenden Umbruch durch die Digitalisierung hin, von dem das wissenschaftliche Publikationswesen in ganz besonderem Maße erfasst sei.
In den Schwerpunkt-Projekten DEAL und OA2020.De (Nationaler Kontaktpunkt Open Access) erarbeite die Allianz-Initiative „Digitale Information“ Empfehlungen zu einer Reihe zentraler Themen, u. a. zum Publikationssystem, zu digitalen Werkzeugen und Datensammlungen, IT-Infrastrukturen, zu digital qualifiziertem Personal, zu Rechtsfragen und zur Wissenschaftspraxis.
Dadurch sollen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler mit der bestmöglichen Infrastruktur ausgestattet werden. „Publizieren um gelesen zu werden“ – nicht umgekehrt – sei das Ziel des Projektes DEAL, das durch einen bundesweiten Konsortialvertrag den Zugang zu wissenschaftlicher Literatur nachhaltig verbessern soll.
Er sei zuversichtlich, dass dies bald gelingen werde, wenngleich für die Gestaltung des grundlegenden Wandels der Informationsinfrastruktur ein langer Atem notwendig sei.
Musikalisch begleitet wurde die Veranstaltung von Anna Barbara Kastelewicz (Violine) und Alina Pronina (Klavier), die Werke von Duke Ellington und George Gershwin zu Gehör brachten.
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„Von allen Welten, die der Mensch erschaffen hat, ist die der Bücher die Gewaltigste.“