Foto: Katrin Neuhauser
Professor Umlauf zeichnete in seiner Dankesrede ein kühnes Zukunftsbild der Bibliothek: Sie werde als Einrichtung ihre feste räumliche Gefügtheit verlieren, sich in einem “fluiden” räumlichen Zusammenhang mit anderen Institutionen wiederfinden. Auch der bibliothekarische Beruf werde seine Bindung an die Bibliothek zunehmend verlieren. Während früher die Dienstleistungen der Bibliothekare im Vordergrund standen, werden es in Zukunft die Aktivitäten der Nutzer sein. Diese wiederum werden ebenso voneinander lernen und leihen wie sie dies bisher in Bezug auf die Bibliothek taten. “Die Medien der eigenen Bibliothek”, so Umlauf, “werden keine dominante Rolle spielen, weil Medien noch stärker als heute omnipräsent und frei zugänglich sein werden. Benutzer werden mehr Medien untereinander leihen und tauschen als aus der Bibliothek beziehen.” Die Einhaltung ethischer Grundsätze werde in diesem Szenario an Bedeutung gewinnen.
Ralph Deifel, Vorstandsmitglied des Deutschen Bibliotheksverbandes, stellte in seinem Grußwort neue Entwicklungen der Kampagne “Netzwerk Bibliothek” des dbv vor. Auf der Deutschlandkarte der Kampagne sind mittlerweile 520 Bibliotheken mit digitalen Angeboten verzeichnet. Nutzerinnen und Nutzer können sich so ein Bild von den digitalen Services ihrer Bibliotheken vor Ort und überregional machen. Deifel zog eine positive Bilanz der diesjährigen Aktionswoche, die mit der Preisverleihung zu Ende ging.
Musikalisch begleitet wurde die Veranstaltung von Anna Barbara Kastelewicz (Violine) und Uwe Streibel (Klavier), die Werke aus der Zeit des Barock zu Gehör brachten.
„Von allen Welten, die der Mensch erschaffen hat, ist die der Bücher die Gewaltigste.“