Foto: Dr. Gabriele Ewenz
Der Preisträger beleuchtete in seiner Dankesrede kaleidoskopartig die Veränderung der Welt des Wissens seit Gutenberg, angereichert mit seinen persönlichen Erfahrungen aus Indien als Enkel des berühmten Bibliothekswissenschaftlers Ranganathan. Er sprach von Licht als Indikator für Bildung und Kultur, von der Bedeutung des Mobiltelefons für die Verbesserung der Situation der Bauern in Indien und von der „Bibliothek in der Hosentasche“, die durchaus in Konkurrenz zur realen Bibliothek zu sehen sei. Nicht die klassischen Verlage seien dabei auf lange Sicht die Opponenten der Bibliotheken, sondern global agierende Distributoren wie Google, Amazon oder Facebook, deren Marktpolitik kaum zu durchschauen sei. Bibliotheken seien auf lange Sicht ein Garant für Open Access, aber nur, wenn sie vollen Zugriff auf alle Medien erhielten.
Die Preisverleihung war zugleich Abschlussveranstaltung der Kampagne „Treffpunkt Bibliothek“ des Deutschen Bibliotheksverbandes. Die dbv-Vorsitzende Monika Ziller zog in ihrem Grußwort kurz Bilanz der sehr erfolgreichen bundesweiten Aktionswoche zum Thema „Horizonte“: „Mit Lesungen, Ausstellungen, Workshops, Events, Bibliotheksnächten und vielen weiteren Aktionen beteiligen sich deutschlandweit über 1.100 öffentliche, 60 wissenschaftliche sowie 43 Spezial- und sonstige Bibliotheken an der Kampagne, um Horizonte zu erweitern, Lücken zu schließen und neue Wege zu eröffnen.“ Die finanzielle Lage der Bibliotheken, so Ziller, sei nach wie vor unbefriedigend. Der „Bericht zur Lage der Bibliotheken“ zeige, dass Bibliotheken in vielen Landesteilen durch neue Sparauflagen weiterhin unter Druck stünden.
„Von allen Welten, die der Mensch erschaffen hat, ist die der Bücher die Gewaltigste.“